Die Robotik erobert den Operationssaal – und eröffnet damit nicht nur der Medizin neue Dimensionen, sondern auch dem deutschen Mittelstand enorme Chancen. Roboterassistierte Systeme ermöglichen präzisere Eingriffe, kürzere Genesungszeiten und eine effizientere Ressourcennutzung. Gerade in Deutschland könnte diese Entwicklung maßgeblich dazu beitragen, den Healthcare-Sektor nachhaltig zu transformieren.
Ein anschauliches Beispiel für die Dynamik im Gesundheitsmarkt liefert die kürzliche Übernahme von Boss Lubricants, einem auf industrielle Schmierstoffe für die Medizintechnik spezialisierten und in Deutschland ansässigen Unternehmen, durch die börsennotierte und weltweit im Schmierstoffbereich tätige FUCHS-Gruppe. Diese M&A-Transaktion verdeutlicht, wie strategische Zukäufe Unternehmen ermöglichen, Know-how in hochspezialisierten Nischen zu erlangen bzw. weiter auszubauen – ein Ansatz, der auch im Bereich Medizintechnik entscheidend sein könnte. Denn der Erfolg der chirurgischen Robotik hängt nicht nur von technologischen Innovationen ab, sondern auch von der Fähigkeit, diese in komplexe operative Umfelder zu integrieren.
Für deutsche KMUs ergeben sich hieraus konkrete Potenziale: Sie können als Zulieferer von Systemen oder Komponenten, Entwickler von Softwarelösungen oder Anbieter von Wartungsservices oder Begleitartikel entscheidend zur Wertschöpfung beitragen. Die stark wachsende Zahl roboterassistierter Eingriffe in Deutschland – von ca. 5.000 in 2010 auf mehr als 82.000 in 2023 – unterstreicht den steigenden Bedarf und die hohe Akzeptanz technologiebasierter Unterstützung. Doch die Herausforderungen sind nicht zu übersehen. Hohe Anschaffungskosten und der Mangel an qualifiziertem Personal hemmen derzeit noch die flächendeckende Verbreitung. Gleichzeitig bietet der technologische Fortschritt enorme Chancen, robotergestützte Systeme weiter zu optimieren und wirtschaftlich zugänglicher zu machen.
In diesem SektorReport beleuchten wir die Trends und Innovationen, die den Einsatz von Robotik im Operationssaal vorantreiben und KMUs durch Spezialisierung und Partnerschaften die Zukunft der Medizintechnik aktiv mitgestalten können.